Anlässlich der 25-Jahrfeier der Ortsgruppe Floridsdorf (TV „Die Naturfreunde“) wurde am 13. Mai 1922 der Entschluss gefasst, ein Schutzhaus im Dachsteingebiet zu errichten.
Johan Winstey aus Floridsdorf und Josef Schnabl aus Hallstatt stiegen am 15. Oktober 1922 von Hallstatt über die Wiesalm und Zirbengrube zur Simonyhütte auf. Dabei wurde als geeigneter Bauplatz das obere Ende der Zirbengrube gewählt.
Am 23. Juli 1923 wurde schließlich bei einer gemeinsamen Begehung durch die Ortsgruppen des TV „Die Naturfreunde“ Floridsdorf und Hallstatt die Wiesberghöhe als geeigneter Bauplatz festgelegt und mit einem Steinmandl symbolisch errichtet.
Als notwendige Vorarbeiten wurde gemeinsam Folgendes beschlossen:
Bereits am 13. August 1923 wurde mit den Arbeiten an der Bauhütte begonnen und 1.300 kg Baumaterial von Mitgliedern beider Ortsgruppen und zahlreichen freiwilligen Helfern von Hallstatt auf die Wiesberghöhe getragen. Schon im darauf folgenden Winter diente sie als Notunterkunft.
Die erste Eintragung im Hüttenbuch lautete:
"Mögen alle die dieses Haus betreten
sich als wahre Naturfreunde,
als freie, gleiche Menschen fühlen;
die glücklich sind, dass sie die Müh`und Plag`
auf kurze Zeit und wenige Stunden von sich haben werfen können."
Die Baukosten für das Schutzhaus waren mit 50 Millionen Kronen veranschlagt worden. Das nötige Holz wurde unterhalb der Tiergartenhütte im Winter geschlägert, im Sommer aufgearbeitet und hinaufgetragen. Gleichzeitig wurden auch Bassin und Keller gefertigt.
Bis zum Herbst 1925 wurde der Rohbau errichtet. Das Jahr 1926 diente der Fertigstellung von Fußböden, Fenstern, Türen und Inneneinrichtung. Alle Materialien mussten in einem 5-stündigem Fußmarsch von freiwilligen Helfern zur Hütte getragen werden.
Am 19.12.1925 wurde in einer Sitzung beschlossen, dem Haus den Namen „Wiesberghaus“ zu geben. Als Besitzer traten die Ortsgruppen des TV „Die Naturfreunde“ Floridsdorf und Hallstatt auf.
Die Eröffnungsfeier erfolgte am 10. Juli 1927 im Beisein zahlreicher Naturfreunde Mitglieder, Helfer, Gäste und der Hallstätter Salinenkapelle.
Die ersten Pächter bis zum 12.Februar 1934 waren Hans Seethaler bzw. sein Sohn. Ein stetiger Anstieg an Besucher- und Nächtigungszahlen bestätigte den guten Standort der Hütte.
Im Jahre 1934 wurde der TV „Die Naturfreunde“ von der Heimwehrdiktatur aufgelöst und sein Vermögen dem neu gegründeten Verein „Die Bergfreunde“ übergeben.
Von 1938 bis 1945 wurde das Haus vom Hitlerfaschismus zur vormilitärischen Ausbildung benutzt.
Nach dem Ende des nationalsozialistischen Regimes wurde das Haus durch viel Geduld und Idealismus der Hallstätter Ortsgruppe wieder hergerichtet. Bereits im Jahr 1946 verzeichnete das Wiesberghaus wieder 7.764 Nächtigungen.
Am 24. Juli 1948 wurde mit dem Bau der Materialseilbahn begonnen, welche am 2. Mai 1950 eröffnet wurde. Die Kosten betrugen damals 123.000,— Schilling.
Der erste Zubau zum Wiesberghaus erfolgte 1952 bis 1955 mit dem Ausbau zusätzlicher Schlafplätze.
1956 bis 1957 wurde die Telefonverbindung von der Materialseilbahn-Talstation zum Wiesberghaus hergestellt.
In den Jahren 1962 bis 1966 wurden die Holzstützen der Materialseilbahn durch Metallkonstruktionen mit einem Kostenaufwand von 500.000,– Schilling ersetzt.
In den Jahren 1967 bis 1970 erfolgten weitere Renovierungsarbeiten.
Dank der unermüdlichen Bemühungen von Andreas Schneider konnte 1971 der Grundkauf mit den Bundesforsten abgeschlossen werden.
Der zweite Zubau erfolgte 1970 bis 1972. Dabei wurden eine neue Pächterwohnung und neue Sanitäranlagen geschaffen. Darüber hinaus wurde – in Würdigung von Andreas Schneider – das „Schneiderstüberl“ geschaffen.
Nach weiteren Renovierungsarbeiten 1974 bis 1976 erfolgte am 25. Oktober 1979 die Übergabe der Verwaltung des Wiesberghauses von den TVN Ortsgruppen Floridsdorf und Hallstatt an die Landesgruppe Oberösterreich.
Am 1. Oktober 1980 wurde die Verwaltung und Betreuung des Wiesberghauses von der Landesgruppe Oberösterreich an die Ortsgruppe Oftering übertragen.
Unter der Planung und Bauleitung von Ing. Norbert Lindenbauer folgten zahlreiche Neuanschaffungen, Erneuerungen, Anbau und Ausbau des Wiesberghauses sowie Sanierungen. Der Kostenaufwand betrug 2.630.000,– Schilling. Es wurden in dieser Zeit insgesamt 5.360 freiwillige Arbeitsstunden geleistet!
Am 1. Jänner 2004 übernahm die Ortsgruppe Lenzing die Betreuung des Wiesberghauses.
Unter dem unermüdlichen Einsatz wurden von Willi Bauer und vielen freiwilligen Helfern wieder zahlreiche Zubauten errichtet und Erneuerungen getätigt. In vielen freiwillig geleisteten Arbeitsstunden (15.700 in den Jahren 2004-2015!) wurde unter anderem die gesamte Außenfassade isoliert und renoviert. Das Dach wurde für die Regenwassergewinnung neu gedeckt und so, in Verbindung mit einer UV Anlage, die Möglichkeit zur Gewinnung von Trinkwasser geschaffen. Durch die Gestaltung eines eigenen Seminarraumes ist das Wiesberghaus nun auch als Ausbildungszentrum für Kurse bestens geeignet. Neue Sanitäranlagen, Abwasserbehälter und Nutzwasserbehälter wurden installiert. Weiters wurden die Kläranlage modernisiert, ein neues Aggregat sowie neue Batterien angeschafft und mit einer modernen 24 V und 12 V Photovoltaik-Anlage gekoppelt. Die Materialseilbahn wurde auf den notwendigen neuesten Stand der Technik erweitert und ausgebaut. Ein neu errichteter Specksteinofen in der Gaststube sorgt für wohltuende Wärme und Besinnlichkeit für alle Gäste nach einer langen und mühsamen Tour – und auch für das Hüttenteam nach der Arbeit.
Stand Jänner 2016
Quellenverzeichnis:
60 Jahre Wiesberghaus/Ortsgruppe Oftering
Arbeitsaufzeichnungen Willi Bauer und Johann Staufer
Bilder: Johann Staufer
1897 | Gründung der Ortsgruppe Floridsdorf des TVN |
---|---|
1922 | 13. Mai: Feier 25 Jahre Ortsgruppe Floridsdorf. Beschluss zum Bau eines Schutzhauses. |
1922 | 15. Oktober: Suche nach einem Bauplatz im Dachsteingebiet |
1923 | Kontaktaufnahme mit der Ortsgruppe Hallstatt |
1923 | 23. Juli: Die Wiesberghöhe (1.882 m) wird als Bauplatz festgelegt. |
1923 | 13. August: Beginn der Arbeiten für die Bauhütte |
1924 | Baubeginn am Wiesberghaus |
1925 | Oktober: Rohbau des Hauses fertiggestellt |
1926 | Innenverschalung und Einrichtung des Hauses |
1927 | 10. Juli: Eröffnung des Wiesberghauses. Erster Pächter: Hans Seethaler sen. |
1930 | Pächter: Hans Seethaler jun. |
1934 | 12. Februar: Heimwehr übernimmt das Haus und übergibt es später dem neu gegründeten Verein „Die Bergfreunde“. Pächter: Pfarrer Pilz aus Hallstatt |
1936 | 1. Dezember: Bergfreunde verwalten Haus selbst. |
1938 | Das Haus wird von der NSDAP übernommen und dient verschiedenen Organisationen. |
1943 | Anny Günther übernimmt die Hausaufsicht. |
1945 | Das Haus geht wieder an den TVN über |
1946 | 1. Jänner: Wiedereröffnung des Hauses. Pächterin: Anny Günther |
1948 | 24. Juli: Baubeginn der Materialseilbahn |
1949 | Pächter ab 1. September: Walter Günther |
1950 | 2. Mai: Eröffnung der Materialseilbahn |
1951 | Pächter ab 6. Jänner: Herr Kornberger |
1951 | Pächter ab 1. November: Hans Seethaler |
1952 | 16.Mai: Beginn der Bauarbeiten am Zubau des Wiesberghauses |
1955 | 31. Dezember: Zubau fertiggestellt und eröffnet |
1956 | 7. September: Baubeginn an der Telefonleitung |
1957 | 2. Dezember: Telefonleitung Hallstatt-Wiesberghaus fertiggestellt |
1962 | Beginn des Umbaus der Materialseilbahn auf Metallstützen |
1963 | Pächter ab 1. Juli: Sepp Pogerschnig |
1966 | Pächter ab 4. Juni: Franz Schmid |
1967 | 12. Mai: Offizielle Fertigstellung des Seilbahnbaus |
1967 | 24. Juni: Feier „40 Jahre Wiesberghaus“ |
1968 | Pächter ab 1. Juli: Franz Hirmke |
1969 | Pächter ab 15. April: Fritz Platzl |
1970 | Beginn der Vorarbeiten für Zubau zum Wiesberghaus |
1971 | 12. Juli: Baubeginn am neuen Zubau |
1972 | 22. Juli: Eröffnung des neuen Zubaus |
1977 | 9. Juli: Feier „50 Jahre Wiesberghaus“ |
1978 | 1. Dezember: Gründung der Ortsgruppe Ofterding des TVN |
1979 | 25. Oktober: Übergabe des Wiesberghauses an den TVN Oberösterreich |
1980 | 30. Juni: Baubeginn am Zubau durch TVN Ofterding |
1980 | 1. Oktober: Übergabe des Wiesberghauses an TVN Ofterding |
1983 | Pächter ab 1. August: Robert Pilz |
1984 | 30. Juni: Eröffnungsfeier des Zubaus |
1988 | Feiern „60 Jahre Wiesberghaus“ und „10 Jahre Ortsgruppe Ofterding“ |
1988 bis 10. 2000 | Pächter: Wolfgang und Elfi Gaibinger |
2000 bis 09. 2001 | Pächter: Inge und Hans Schachner |
2002 bis 2004 | Pächter Zick Erich |
2005 bis 10. 2009 | Pächter Schubert Alfred |
2009 bis 2015 | Pächter Renate und Richard Gruber |
ab 2015 | Pächter Renate Kritzinger |
Vom Krippenstein ist über das Oberfeld und die Gjaidalm von uns gespurt! Es ist die Bärengasse und der Atillerieweg und über die "Simony-Abzweigung" zu uns gespurt. Alle Wege möglich, Empfehlung ist über den Atillerieweg zu uns gehen. Von Hallstatt/Echerntal ist eine Schitour bzw. Schneeschuhwanderung erst ab der Tropfwand (Ende Forststraße) weg möglich. Im Tal liegt leider kein Schnee mehr. Die Schi ...
weiterlesen …Bei uns sind eure Vierbeiner herzlich willkommen ... auch zum Übernachten!
weiterlesen …